Seit dem 3. Geburtstag (für manche auch noch wesentlich länger) sind die Tage annähernd gleich. Aufstehen, anziehen, Frühstück, Jacke, Schuhe, Kindergarten-Rucksack…. sogar der Weg ist immer derselbe.
Genau so ist es im Kindergarten. Jeden Tag ist der Ablauf durch wohlbekannte und geliebte Rituale bestimmt, das Lied vom Morgenkreis kennen alle auswendig. Kein Wunder also, dass der Abschied vom Kindergarten sehr emotional ausfallen kann.
Im Herbst beginnt die Schule – Zeit, sich zu verabschieden
Für viele große Kinder ist jetzt die Zeit gekommen, sich zu verabschieden. Die letzten regulären Tage in der gewohnten Umgebung mit den so gut bekannten Betreuer*innen stehen an.
Fotos und Erinnerungsstücke
Besonders schön, um sich an Ereignisse der letzten Jahre im Kindergarten zu erinnern, sind Fotos. Wir haben aus jedem Jahr ein paar Bilder ausgedruckt und zu einem kleinen Album zusammengefasst. Dazu kommen Zeichnungen und Bastel-Arbeiten, die sie immer aus dem Kindergarten mitgenommen hat.
„Weißt du noch? Das war vor Weihnachten, alle waren schon so aufgeregt!“
„Hier waren wir beim Sommerfest! Das, wo wir alle vor dem großen Gewitter in die Halle vom Kindergarten geflüchtet sind…!“
Mit Hilfe von Bildern sind auch die Erzählungen plötzlich noch intensiver, wir schauen oft auch die Gruppenfotos der letzten Jahre durch. Sie erzählt von ihren Freunden, nennt sie alle beim Namen und weiß genau, was sie alle am liebsten spielen.
Abschied planen und annehmen, was ist
Wir sprechen viel darüber, wie viele Tage es noch sein werden, die sie im Kindergarten verbringen wird. Mit Hilfe von kindgerechten „Kalendern“ und anschaulichen Ideen, um die Anzahl der Tage greifbar zu machen, fällt es leichter, mit abstrakten Begriffen wie „13 Tage“ oder „zweieinhalb Wochen“ umzugehen. Wir zählen die Tage mit Hilfe einer einfachen Zeitschleife aus Papier, von der jeden Tag ein Ring abgerissen wird.
Die mitunter gemischten Gefühle annehmen und da sein lassen hilft: „Ich sehe, du bist traurig, dass es nur mehr wenige Tage im Kindergarten sind.“ „Was hat dir denn in der letzten Zeit besonders gut gefallen?“ „Wollen wir etwas nachbasteln, was ihr auch im Kindergarten gemacht habt?“ – So werden die Emotionen vom Kind ernst genommen und auch benannt, denn ein Abschied ist tatsächlich meist nicht einfach, gehört aber zum Leben dazu. So lernt man zusammen auch sehr aufwühlende Momente zu spüren und daran zu wachsen.
Danke sagen.
Die Betreuer*innen im Kindergarten sind sehr wichtige Bezugspersonen und Begleiter im Leben, oft erinnert man sich ein Leben lang an sie. Ein zusammen geschriebener und verzierter Brief oder eine schöne Blume im bunt bemalten Übertopf ist eine wunderbare kleine Aufmerksamkeit.